Preußisches Bleisatz-Magazin

Laß es 'raus, Mann 5

Vom Kommenden

Selbstgespräch eines ehemaligen Hypochonders: Es ist nichts. Hör' auf damit. Was ist denn, bitte, neu? Außer, daß Du seit Deiner Diagnose jeden Blick, jede Bemerkung und sogar im Grace Anatomy-Artikel von Bild.de den Anreißer als «Es ging um LebeR und Tod!» liest? Dir war schon immer einmal morgens ein bißchen übel. Legst Dich seit fast 20 Jahren schon für eine halbe Stunde hin nach der Arbeit und knackst ein. Deshalb zu denken «Scheiße. Akutes Leberversagen.» ist einfach nur ärmlich. Was soll also die Scheiße? Und wenn Du hustest, solltest Du weniger rauchen. Also was ist nun überhaupt? Dir ist also vom späten Vormittag ... Weiterlesen

Geh'n wir Tauben vergiften im Park! 9

Vom Kommenden

Ich weiß nicht, warum mir dieses Lied einfiel... vielleicht wegen der evetuell auch noch bevorstehenden Chemo? Grins... völlig schnurz. Gerade bekam ich einen Anruf von der MNR-Klinik, Düsseldorf. Der Doc, bei dem ich morgen den Termin hatte, war gerade aus der Fachkonferenz herausgekommen, noch gar nicht in seinem Sekretariat gewesen und wußte deshalb auch nichts von seinem Termin mit mir. Er wollte mich so schnell wie möglich informieren: Eine Operation ist möglich und sie wollen sie auch machen! Der Chirurg ist schon ausgeguckt und wird kurzfristig Kontakt mir mit aufnehmen — per Email (irre, nicht?). Vor der OP muß ich dort noch ein ... Weiterlesen

Leben | Sterben — Vom Kommenden 3

Vom Kommenden

Ich bringe jetzt einmal ein bißchen Ordnung in mein zuletzt leider etwas chaotisches Denken, Schreiben und Handeln. Denn mein Leben geht ja weiter, ob nun mit oder ohne Krebs in der Leber. Wie lange, wissen die Geier (höhö, schönes Bild), aber soviel ist sicher: Solange ich lebe, bin ich nicht von den alltäglichen Pflichten und Bedürfnissen, Zwangsläufigkeiten und Wünschen befreit bzw. abgeschnitten, die so ein Leben halt mich sich bringen. Ich meine den Freiraum des Schreibens über meine Krebserkrankung zu brauchen. Und ich weiß, daß es einigen der Leute, die mich kennen, (gewaltig) gegen den Strich geht. Warum, verstehe ich nicht. ... Weiterlesen

Scheiß doch auf große schwarze Vögel 2

Vom Kommenden

Verdammte Flugratten. Wenn ich dann 'mal in die Kiste komme, dann könnt' Ihr mir Ludwig Hirschs «Komm, großer schwarzer Vogel» spielen und ein Tränchen verdrücken. Aber bis dahin ist noch Zeit. Ich bin Georg, ein cooler Typ oder, wie Frau Doktor meinte «Schön, wie gefaßt und ruhig Sie das Problem angehen.» Joh, Frau Doktor. So werde ich's jetzt auch durchziehen. Was bringt mir das Gejammer. Jetzt lebe ich, morgen wird's auch noch reichen. Und dann schau'n wir mal. Ich laß es jetzt hier erst 'mal krachen, daß das Gewerbegebiet wackelt und alle denken «Horch 'mal, jetzt dreht er wieder durch...» Noch 'nen Hub ... Weiterlesen

Komm, großer schwarzer Vogel 3

Vom Kommenden

Pfingsten: «Was ist bloß los mit Dir??» 7

Vom Kommenden

Ehm... eigentlich gar nichts besonderes. Wirklich nicht. Ich habe nach fast drei Jahren Arbeiten an sieben Tagen in der Woche ein paar Tage Urlaub auf «Balkonien» gemacht, wie man hier im Rheinland sagt. In meinem Fall heißt das: Ich habe morgens auf meiner Terasse vor dem Betrieb ausgiebig gefrühstückt und dann stundenlang in der Sonne sitzend gelesen. Nein, keine Fachliteratur, nicht einmal wirkliche Literatur, sondern einen Schmöker. Ein Schmöker ist ein Buch, das sich in einem Rutsch herunterlesen läßt. So etwas wie Ken Follets «Die Säulen der Erde» halt. So etwas, was man sich in den Urlaub mitnimmt. Und als ... Weiterlesen

MNR-Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf 55

Vom Kommenden

Heute sind die Voruntersuchungen meines Leberproblems in der MNR-Klinik des Universitätsklinikums Düsseldorf abgeschlossen worden. Der pathologische Befund der Biopsie, also der Gewebeprobe des Dingens, das ich in, an bzw. auf dem rechten Leberlappen habe, steht noch aus. Sämtliche Untersuchungsergebnisse werden zunächst von einer Fachkonferenz in der Klinik diskutiert, diese Fachärzte werden Optionen ausarbeiten, die mir dann Ende des Monats Mai vorgestellt, erläutert und wohl auch als Behandlung empfohlen werden. Vielleicht wird es auch die Option einer Operation geben. Niemand weiß das jetzt. Diesmal werde ich nicht allein hingehen, sondern meine große Schwester mitnehmen.  (Joh... neben Bleisetzer und Preuße bin ich ... Weiterlesen

Katatonie & Vollendetes Futur 2

Vom Kommenden

Jeder Mensch entwickelt seine eigene Methode, um mit unvermeidlich auf ihn zukommenden Situationen fertig zu werden, die ihn ängstigen. Ich auch. Es soll Menschen geben, die keine solche Situation ängstigt. Mir erscheint das unglaubwürdig. Aber wenn es so sein sollte, dann haben diese Menschen vielleicht einfach zu wenig Phantasie; oder ich zuviel. Ich weiß es nicht. Da ich ein komplizierter Mensch bin, habe ich eine zunächst kompliziert erscheinende Methode entwickelt. Sie besteht aus einer Kombination von gewollter Katatonie und dem Vollendeten Futur, auch Futur II genannt. Je näher der Termin rückt, desto mehr ziehe ich mich in mich selbst zurück; auf ... Weiterlesen

Gastbeitrag: Gott gibt dem Preußen einen Rat 1

Vom Kommenden

Lieber Georg, na, wie isset? Joot? Muss? Naja. Aber ganz konkret: Wie waren die letzten Tage? Was hast Du erlebt? Ist was schlimmes passiert? Flattern Dir die Nerven? Grübelst Du? Du schriebst zuletzt etwas von einer Methode, sich auf wesentliches zu reduzieren. Das hat mir gefallen. Genau das ist der richtige Weg. Denke in der Kategorie Jetzt & Hier. Taste Dich von Tag zu Tag. Geht's Dir nicht gut heute? Was könnte Dir helfen? Schlafen? Schlaf. Arbeiten? Arbeite. Du kannst nachts nicht schlafen? Schau fern oder lese oder mach, was Dir gerade Freude bereiten würde. Hilft alles nichts? Hak' den Tag ab, jammern ... Weiterlesen

Wie beruhigend: Die Welt dreht sich weiter… 0

Vom Kommenden

Im Grunde genommen habe ich gerade überhaupt keine Zeit, um Dir, liebes Blog, mein Innerstes in einer praxisnahen peristaltischen Übung vor die Füße zu erbrechen. Aber die nehme ich mir jetzt. Ganz einfach so. Gestern Abend habe ich eine sehr spezielle Geist-/Körper-Erfahrung gemacht: Ich kann meine Körperfunktionen mental beeinflussen. So ähnlich wie diese Freaks aus Goa oder irgendwo da unten, die Sufis. Und ich brauche dazu nicht einmal deren Kiffer-Musik.  Ich brauche nur an meine vorläufige Diagnose zu denken und mir bricht der Schweiß aus. Das ist nicht als Bild gemeint, sondern wörtlich. Also denke ich halt möglichst nicht mehr ... Weiterlesen

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