Preußisches Bleisatz-Magazin

Wasser Marsch! So'n Männerding 2

Arbeitswelt

Ich glaube, der 2. Juni 2010 heute war der bisher heißeste Tag des Jahres. Ich kann's gut ab — wenn ich  mich nur wenig bewegen muß und ausreichend, also um die 3 Liter herum, trinke. Manchmal geht das. Manchmal, wie heute, halt nicht. Heute haben wir die große Lagerhalle aufgeräumt. 200 qm Grundfläche, 6,50 m hoch. Vollgestellt mit Hochregalen, in denen auf Paletten große Schränke lagern. Manche leer, schon für den Verkauf vorbereitet, manche voll mit Blei-Schriften. Damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt, bin Händler von Artikeln der Druckvorstufe des Buchdrucks. Der Boden der Halle ist zumeist von schweren Buchdruck oder Bleisatz-Maschinen ... Weiterlesen

Scheiße, gerade haben sie hier bei mir eingebrochen 0

Arbeitswelt

Ich hatte mir das Fußballspiel gestern Abend hier im Betrieb angeschaut und hatte danach keine Lust mehr, heim zu fahren. Also habe ich hier geschlafen. Um 0:30 Uhr werde ich von einem lauten Krach wach. Da hatten die Einbrecher nach der Eingangstür unten auch die schwere Flurtür mit dem Schutzglas aufgehebelt. Davon wurde ich dann wach. War mir schon klar, was das war und ich habe sofort 110 angerufen. Ganz interessant: Der Mann in der Leitstelle hat die ganze Zeit mit mir geredet, damit die Einbrecher hören, daß ich da bin und hat parallel die zuständige Wache alarmiert. Es wurde auch kurz ... Weiterlesen

Schnappschuß aus dem Tal 0

Arbeitswelt

Das kleine Tal mit dem Gewerbegebiet, in dem ich meinen Betrieb führe, ist Privatgelände. Das alles hier gehört zu Bagel, die hier auch eine Endlosdruckerei im Flexodruck betreiben.  Bagel ist übrigens ein alter Hugenotten-Name und spricht sich französisch aus. Nicht deutsch oder gar amerikanisch, wie viele Erstankömmlinge hier meinen. Mittlerweile haben sich hier ca. 40 kleine und kleinste Firmen eingemietet. Das macht es täglich spannend für die diversen Post- und Paketboten, denn das ganze Tal hat nur eine Hausnummer: Papiermühlenweg 74. Ähnlich wie ich über mein Preußisches Bleisatz-Magazin Waren für einen sehr speziellen Kundenkreis anbiete, sind auch viele der hier ... Weiterlesen

Manni, rück die Kohle raus 0

Arbeitswelt

„Tach, Herr Mayer. Ich hatt' anjeroofe wejens dem Blei.“ — Ich stehe auf einem Schrottplatz in Flingern, einem der früheren Arbeiter-Viertel im Süden Düsseldorfs. Schrott-Mayer gab es dort schon immer, meine Mutter hatte mir erzählt, daß die Kinder ihrer Straße am Oberbilker Markt schon vor dem Krieg altes Eisen, Lumpen und Zeitungen gesammelt hatten, um das Zeugs dann dort beim Schrott-Mayer für ein paar Groschen einzutauschen. In meiner Kindheit lief das genauso: Wir waren ein Dutzend Straßen-Kinder, viele von uns  „Schlüssel-Kinder“ und alle paar Wochen klingelten wir die Nachbarn in den Mietskasernen ringsherum raus und bettelten denen das Altpapier ab. ... Weiterlesen