Preußisches Bleisatz-Magazin
Vom Kommenden

Schluß jetzt mit lustig 1.442 views 1

Was war mir doch der Fußball in den letzten Tagen eine angenehme Ablenkung. Und ich gebe gern zu, daß mir das ganz recht war und ich mich auch ein wenig hineingeflüchtet habe. Genau so, wie in die Bloggerei. Die Freude, mit der Sprache zu spielen, nicht nur Erzählungen zu schreiben, sondern halt auch, wie in einem Blog wohl üblich, Tagesgeschehen zu kommentieren, Spaß am Steigen der Abrufzahlen zu haben, Kontakt zu halten zu anderen, zu Menschen, die mir lieb geworden sind.

Aber jetzt muß ich mich dem Alltag stellen. Es gibt noch soviel dringendes zu erledigen, bevor ich in zwei Wochen ins Krankenhaus gehe. Der Umstand, daß die Welt sich ganz einfach weiterdreht, auch, wenn man selbst aus diesem Kreislauf herausgenommen und vor eine Situation gestellt wird, die einen wohl nur einmal im Leben, dann aber im wahrsten Sinne des Wortes mit Haut und Haar mit Beschlag belegt, hat einerseits etwas Beängstigendes, andererseits auch etwas Tröstliches.

Beängstigend ist, daß, völlig unabhängig von meinem Gesundheitszustand, meinem Wollen und meinem Können, die Verpflichtungen weiterlaufen. Wie glühend beneide ich im Moment Menschen in ähnlicher Situation, die Angestellte sind. Sie haben längst ihren Gelben Schein vom Arzt, in zwei Tage, am Ersten, werden sie ihr Gehalt auf dem Konto haben oder ihr Krankengeld. Und das ist (für sie) selbstverständlich. Als kleiner Selbständiger ist das anders. Egal, ob’s stürmt oder schneit: Ich muß Umsatz generieren, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wie lange werde ich dafür noch die Kraft haben?

Tröstlich ist die Normalität dieser Situation, ja, die Banalität. Sie zwingt mich anzuerkennen, daß ich auch jetzt nicht der absolute und alleinige Mittelpunkt meiner Existenz bin. Daß ich auch jetzt diese Normalität leben muß. Nun gut. So sei es. Das ist übrigens auch der Grund, warum ich mich erst Mitte Juli einweisen lasse. Ich muß zusehen, daß ich bis dahin meine laufenden Kosten ein paar Monate im voraus bezahle, um nach einer Entlassung hier nicht neue, sehr unangenehme Baustellen vorzufinden. Ich glaube kaum, daß ich dann in der Lage sein werde, sofort wieder körperlich schwer zu arbeiten.

Gestern Nacht bekam ich sehr arge Magenschmerzen, die die halbe Nacht anhielten. Joh, joh… ich weiß schon. Das gehört zu den ganz normalen Symptomen. Aber deshalb hat’s halt trotzdem nicht weniger arg weh getan. Es ist halt der gesundheitliche Allgemeinzustand, der sich langsam verschlechtert. Aber die zwei Wochen bekommen wir auch noch ‚rum, mh? Und danach ist’s eh egal. Dann sollen sie mit mir machen, was sie wollen. Es wird dann schon seinen vorbestimmten Weg gehen.

So. Schluß jetzt mit lustig. Besinnen wir uns einmal wieder auf die Pflicht. Ab heute wird nur noch abends geblogged, gelesen und kommentiert.

Bis dahin.

Ihr Preuße
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  1. Kommentar by Janet — 28. Juni 2010 @ 22:42

    Schmerzen müssen nicht sein, aber es ist wichtig nicht auf eigene Faust zu probieren. Lass das den Arzt wissen, vermutlich brauchst es gar nichts Grosses und Du hast wieder ruhigere Nächte und bist vor allem nicht beunruhigt.

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