Preußisches Bleisatz-Magazin
Satire

Kaffee Togo 2.790 views 1

Togo? Logo kenn‘ ich Togo! Und das kann ich aus der Lamäng, wie der Rheinländer sagt, darüber herunterspulen:

Ehemalige deutsche Kolonie von 1884 bis 1919, als im Diktat-Frieden von Versailles das Deutsche Reich seine Kolonien abtreten mußte. Das war auch gut so, diese Kolonien waren eine reine Belastung. Bis auf Togoland. Da ging die Rechnung tatsächlich auf und die Kolonie erwirtschaftete Überschüsse für das Reich. Und das ohne nackte Ausbeutung, wie es ja sonst üblich war bei den imperialistischen europäischen Staaten, die Kolonien betrieben. Im Gegenteil: Wir führten Pocken-Schutzimpfungen für die Eingeborenen durch, bauten Eisenbahnlinien, behandelten die Menschen dort gut. Selbstredend nur, damit sie ihre Steuern abführen konnten, aber immerhin. Die Belgier haben schlimmer gehaust im Kongo. Trotzdem: Mein Anspruch auf Volks-Souveränität gestehe ich selbstverständlich auch den Tongolesen (sagt man so?) zu. Also Schluß mit der Kolonialherrschaft der Imperialisten!

Togo liegt in Westafrika, ein schmaler, vertikaler Schlauch, begrenzt im Norden von Burkina Faso. Mein Traum: Eines Tages sitze ich bei Günther Jauch. Die 1 Mio. Euro-Frage liegt auf dem Tisch und lautet: Wie heißt die Hauptstadt von Burkina Faso? Ouagadougou! Yeah!!! (Die Deutsche Botschaft dort war in den 90er Jahren einmal mein Kunde. Ehrlich.).

Der vollständigkeithalber: Links liegt Ghana, rechts Benin und unten grenzt Toto an die Bucht von Benin. Nur ein paar Striche vom Äquator weg ist es dort heiß und schwül. Mehr Informationen bietet z.B. die CIA.

Wie ich auf Togo komme, ist ganz einfach: Heute Vormittag bestand mein Frühstück leider nur aus einem Pappbecher mit Kaffee, weil ich schon sehr früh aus dem Haus mußte. Und da dachte ich so bei mir: Du mußt doch öfter einmal in eine dieser Fast-Food-Läden gehen. Da lernst Du ‚was für’s Leben. Ich hatte keine Ahnung, daß in Togo soviel Kaffee angebaut wird. Und ich muß sagen: Er war heiß, er war schwarz und er war gut.

Und genau aus diesem Grunde möchte ich eine meiner Lieblingserzählungen, die ich geschrieben habe, ab sofort Togo widmen. Denn in der geht es auch um Kaffee.

  1. Kommentar by Lara — 8. Juni 2010 @ 17:56

    🙂

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